ÜBER DAS PROJEKT
Pippi House – so heißt das Mädchen- und Frauenhaus, das Pastor Aristides Nshange 2011 in der tansanischen Großstadt Arusha gegründet hat. "Pippi" bedeutet "Süßigkeit" in Suaheli. Für rund 100 Mädchen und junge Frauen aus Arusha im Alter zwischen 14 und 25 Jahren bot das Haus seitdem tatsächlich eine süße neue Heimat im Gegensatz zu ihrem einst bitteren, harten Leben auf der Straße.
Die meisten von ihnen sind Opfer von Menschenhandel, Prostitution und Vergewaltigung. Einige Mädchen kamen schon schwanger in die Einrichtung, brachten dann im Pippi House ihr Kind zur Welt. Für alle Aufgenommenen übernimmt das Projekt das Schulgeld und auch die Betreuung der Kinder, während die Mütter lernen. Doch das ursprüngliche Pippi House hatte eigentlich immer zu wenig Platz, die 26 Doppelstock-Betten, drei Toiletten und drei Duschen reichten für die Bewohnerinnen bei weitem nicht aus.
Die Wende kam mit drei jungen deutschen Frauen: Jennifer Darboven, Franziska Diet und Kim Langemak. Sie hatten sich über die Mitarbeit im Pippi House im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahres kennen gelernt und beschlossen, das Projekt auch nach ihrer Rückkehr nach Deutschland weiter zu unterstützen. Zunächst, seit 2017, durch gesammelte Spenden für Lebensmittel, Miete, Hygieneartikel und für das Gehalt einer Sozialarbeiterin.
Ihre Hilfe aus Deutschland konnten sie ab 2021 auf eine neue Stufe heben. Denn der inzwischen von sechs jungen Frauen getragene Verein Promanity e.V. organisierte und ko-finanzierte (auch dank eines gut dotierten Förderpreises für das Projekt von Pastor Nshange) einen Grundstückskauf, damit am Rand von Arusha ein größerer Neubau entstehen konnte.
Das Ende 2022 fertiggebaute neue Pippi House bietet viel mehr Platz als die bisherige Unterkunft, endlich gibt es für jede der 58 Frauen, Mädchen und Kinder, die hierher umgezogen sind, eigene Betten. Die Leitung des Frauenhauses hat Agnes Masaki übernommen – eine der ersten Bewohnerinnen des alten Pippi House. Unterstützung bekommt sie unter anderem von einer festen Sozialarbeiterin.
Sicher schlafen im eigenen Bett
Die Einrichtung für das neue Haus – das war das Anliegen, mit dem sich Jennifer Darboven an uns wandte. Die Alexander Gruner Stiftung hat nach ausführlicher Prüfung des Projekts die Anschaffung des Mobiliars über die Zuwendung im Jahr 2022 ermöglicht. Nun freuen wir uns darauf, das Engagement der beeindruckenden jungen Frauen von Promanity e.V. weiter zu begleiten und sind gespannt auf die Entwicklung des Pippi Frauenhauses in den kommenden Jahren.
Auch in 2023 erhält Promanity e.V. Unterstützung von der Alexander Gruner Stiftung. Wir tragen nun vor allem Personalkosten und finanzieren Kurse, die die Bewohnerinnen gezielt auf eine Ausbildung und ein selbständiges Leben nach ihrem Auszug aus dem Pippi House vorbereiten.